
Am vergangenen Samstag stand die letzte Runde vor der Sommerpause auf dem Programm. Mit dem Schlusslicht FG Fricktal und dem Tabellenführer STV Oberentfelden warteten zwei Gegner mit völlig unterschiedlicher Ausgangslage – doch für Neuendorf war klar: Es mussten zwei Siege her, um die Chancen auf die Final-4-Plätze am Leben zu halten.
Im ersten Spiel trafen die Gäuer auf FG Fricktal. Trotz der klaren Favoritenrolle taten sich die Solothurner von Beginn an schwer. Was sich bereits über die gesamte Saison abgezeichnet hatte, trat hier in voller Härte zutage: Unkonzentrierte Spielzüge, Stockfehler, fehlender Druck im Angriff und ein insgesamt zu harmloser Auftritt bestimmten das Spielgeschehen. Auch der Siegeswille, der in so engen Phasen den Unterschied macht, war nicht spürbar. Es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe – mit dem schlechteren Ende für Neuendorf. Die 2:3-Niederlage (11:6, 4:11, 9:11, 11:8, 11:9) gegen das Tabellenschlusslicht war schmerzhaft, vermeidbar und vor allem in dieser Deutlichkeit nicht eingeplant. Das provokative Verhalten des Heimteams trug zusätzlich zur Enttäuschung bei.
Nach einer kurzen Pause – in der auch emotional abgerechnet wurde – folgte das zweite Spiel gegen den unangefochtenen Tabellenführer STV Oberentfelden. Und hier zeigte Neuendorf eine Reaktion, wie man sie sich nur wünschen kann. Mit deutlich mehr Risiko im Angriff, das sich in druckvollen, wuchtigen Schlägen widerspiegelte, übernahm das Team aus dem Gäu früh die Kontrolle. Auch in der Defensive funktionierte das Zusammenspiel nun besser: saubere Annahmen, ruhige Zuspiele und eine insgesamt fokussierte Teamleistung. Oberentfelden fand kein Mittel gegen den neu erwachten Siegeswillen der Neuendörfer und musste sich klar mit 0:3 (9:11, 6:11, 9:11) geschlagen geben.
Diese durchwachsene Runde zeigt exemplarisch, was in diesem Team steckt – im Positiven wie im Negativen. Auf die Enttäuschung gegen Fricktal folgte eine Demonstration gegen den bisherigen Ligaprimus. Rechnerisch bleibt die Teilnahme an der Finalrunde bestehen, doch klar ist: Konstanz und mentale Stärke werden über die restliche Saison hinweg der Schlüssel sein. Daran gilt es zu arbeiten, bevor im August die letzten zwei Spieltage ausgetragen werden. Inspiration und Motivation lassen sich unter anderem bei den diesjährigen World Games im chinesischen Chengdu finden, wo unser Nationalspieler Dominik Rhyn sein Talent zum Besten geben wird. Diese Spiele finden vom 9. bis 13. August 2025 statt und können per Livestream mitverfolgt werden – einschalten lohnt sich.
Foto: Stefan Emch / Swiss Faustball