
Wenn man den Versprechen auf der offiziellen Webseite des Landes Südtirol Glauben schenkt, müsste Meran eigentlich ein sonniges Paradies sein – 300 Sonnentage im Jahr und wenig Regen.
Schade, dass sich das Wetter zu Ostern 2025 nicht an dieses Werbeversprechen hielt. Statt Sonnenbrille und Sonnencreme hiess es: Regenschutz und nasse Socken.
17. April 2025: Sehr früh am Tag, genauer gesagt um 5:08 Uhr, begann unser Abenteuer in Neuendorf. Am Steuer: Dominik R., der stoische Held des frühen Morgens, liess sich weder von der Dunkelheit noch von der Anhänger-Bremse (Geschwindigkeitsobergrenze) beeindrucken. Während der VW-Bus gemütlich durch die Finsternis in Richtung Südtirol rollte, holte der ein oder andere Mitfahrer sein dringend benötigtes Schönheitsschläfchen nach – wenigstens bis zum ersten Zwischenhalt im Heidiland, wo Gipfeli und Kaffee die Lebensgeister endgültig weckten. Frisch gestärkt übernahm Jan das Kommando am Steuer und chauffierte uns entspannt bis zur schweizerisch-italienischen Grenze. Nach einem weiteren Fahrerwechsel im Grenzgebiet zwischen Val Müstair und Taufers im Münstertal fuhr Dominik Z. den letzten Abschnitt – inklusive Stau und zäher Stop-and-go-Fahrt durch das regennasse Blütenmeer rund um Meran.
Trotzdem: Pünktlich zur Mittagszeit kamen wir am Sportplatz in Burgstall an. Nach einem leckeren Mittagessen in der Sportbar (es gab Pasta mit vielen, wenigen oder gar keinen Muscheln; der genaue Verteilungsschlüssel bleibt bis heute ein Rätsel) ging es direkt an den Aufbau der Spielfelder. Leider öffnete der Himmel just in diesem Moment alle Schleusen – und so verwandelte sich die erste Trainingseinheit in eine wahre Wasserschlacht, bei der sich so mancher sogar ein imaginäres Tauchbrevet verdiente. Nach einem Grosseinkauf im Interspar und dem Bezug unserer Zimmer im altbewährten Hotel Filipinum, genossen wir den ersten Abend im Römerkeller in Algund. Die Bedienung war zwar leicht überfordert, aber der Pizzaofen zauberte, was er konnte. Währenddessen machte sich ein zweiter VW-Bus mit weiteren FBNlern auf den Weg nach Meran.
18. April 2025: Der Karfreitag startete mit einem Frühstück, das keine Wünsche offen liess. Danach wagten wir die zweite Trainingseinheit auf dem Sportplatz – und siehe da: Der Regen vom Vortag hatte dem Rasen in Burgstall weniger zugesetzt als befürchtet.
Die morgendliche Trainingsleistung schwankte zwar nach, aber nach einer deutlichen Traineransage und einem stärkenden Mittagessen war die Steigerung am Nachmittag unverkennbar. Zwar setzte erneut leichter Regen ein, doch davon liess sich niemand mehr bremsen.
Am Abend ging es ins Restaurant Hilberkeller. Die Spareribs – in Google-Rezensionen in den höchsten Tönen gelobt – enttäuschten nicht. Auch die Knödelsuppe wurde zum heimlichen Star des Abends. Während einige Weinliebhaber danach noch das lokale Nachtleben inspizierten, zog es die Mehrheit doch ins wohlig warme Bett.
19. April 2025: Auch am dritten Tag begrüssten uns Kaffee, frische Brötchen und gute Laune. Beim Vormittagstraining – diesmal bei bedecktem Himmel – kam es zu einem besonderen Highlight: Die Damenmannschaft aus Bozen trainierte gemeinsam mit unseren Frauen. An dieser Stelle nochmals ein grosses Dankeschön an Bozen!
Nach der obligatorischen Pasta-Orgie am Mittag ging es frisch geduscht auf einen Ausflug nach Bozen. Wer mutig war, gönnte sich im hippen Exil Lounge Café einen Matcha Latte oder einen Rosmarin-Salbei-Sirup (mit leichtem Schockmoment beim Blick auf die Preise).
Die Bodenständigeren bestellten Cappuccino, Eiskaffee oder einfach nur Wasser – sicher ist sicher. Ein kurzer Bummel durch die überfüllte Innenstadt rundete den Nachmittag ab.
Am Abend kehrten wir im bekannten Moserhof ein, wo wir wieder einmal ausgezeichnet speisten (inklusive Dessert! Zeitmanagement und Erfahrung sei Dank). Allerdings löste der Kellner mit seinem schrägen Humor unter den Anwesenden die unterschiedlichsten Emotionen aus. Die üblichen Verdächtigen machten sich später auf den Weg in ihre Weinbar, während andere noch ein «Bettbier» zu sich nahmen.
20. April 2025: Am Ostersonntag dann der kulinarische Höhepunkt: Weisswurst und Weizenbier zum Frühstück. Einige packten beherzt zu – vier Würste auf einmal waren keine Seltenheit. Die Erkenntnis, dass weniger manchmal mehr ist, kam – natürlich – erst einige Tage später. In der letzten Trainingseinheit am Vormittag feilten wir erneut an einzelnen Spielzügen, bevor am Nachmittag ein entspanntes Plauschturnier für gute Laune sorgte.
Der Abend endete feierlich im Restaurant Gstör, wo wir trotz etwas längerer Wartezeiten schmackhafte Gerichte serviert bekamen.
21. April 2025: Die Heimfahrt am Ostermontag begann eine halbe Stunde früher als geplant.
Ohne grössere Zwischenfälle - abgesehen von einer kurzen Wartezeit am Autoverlad Vereina - trafen wir am Nachmittag in Neuendorf ein. Um Punkt 15 Uhr war das Material wieder ordentlich verstaut und die VW-Busse bereit zur Rückgabe.
Trotz des Regens und der durchwachsenen Platzverhältnisse war das Trainingslager insgesamt ein voller Erfolg. Diszipliniertes Training, viel Spass und eine Stärkung des Teamzusammenhalts prägten die Ostertage.
Ein herzliches Dankeschön geht an Lars Haller für die Organisation und an alle Trainer und Teilnehmer, die das Lager zu einem gelungenen Erlebnis gemacht haben.